Mein Name ist Kayus von Pless,

ich bin ein Ritterbruder im Orden der Hospitaliter.

Ich wurde im Jahre des Herrn 1211 in Pless, als Sohn des Fürsten von Pless geboren. Wir lebten auf der kleinen Burg Plessenstein.

Im Jahre 1216 brachten meine Eltern mich in ein Kloster, damit ich des Lesens und Schreibens mächtig werden würde. Es war eine unbeschwerte Zeit. In den Sprachen wie Latein und Französisch wurde ich auch unterrichtet.

 

Anfang des Jahres 1220 befand mein Vater, dass es an der Zeit wäre, mich meiner militärischer Ausbildung anzunehmen. So fing meine Zeit als Page an.

Ende des Jahres kam ein Wanderprediger durch unser Fürstentum. Der Prediger wurde bei meinem Vater vorstellig und berichtete von ungeheuerlichen Dingen, die sich im Heiligen Land abspielen sollten: Türken mit vier Armen und Dämonengesichtern sollen das Heilige Land bedrohen. Sie überfallen die Pilger und würden diese mit Haut und Haaren fressen! Er rief jeden auf, sich dem Kreuzzug anzuschließen.

Mein Vater war von seiner Rede ergriffen und gelobte ins Heilige Land zu ziehen. Er müsse sich hat nur vorher um einige Angelegenheiten kümmern. Er übergab das Fürstentum seinem Bruder zur Verwaltung. Mein Onkel war, so glaube ich, drei Jahre jünger als mein Vater. Mein Vater hatte vollstes Vertrauen zu ihm.

Nach der Schneeschmelze zog mein Vater mit einigen seiner Ritter in Richtung Heiliges Land.

Mein Onkel nahm sich meiner Ausbildung an. Nach gut zwei Jahren als Page wurde ich Knappe. Neben Reiten, Schwertkampf und Umgang mit der Lanze wurde ich auch am Bogen ausgebildet.

Wir bekamen ein bis zwei Mal im Jahr Nachricht von meinem Vater. Er berichtete von einigen kleinen Erfolgen und auch von Niederlagen. Er beschrieb wie das Leben dort in Outremer ist. Mein Interesse am Heiligen Land war geweckt. Ich sprach bei meinem Onkel vor und bat ihn, mich für den Kampf gegen die Ungläubigen zu schulen. Da ich vor habe nach meiner Ausbildung ins Heilige Land zu ziehen.

Mein Onkel überlegte was am Besten zu machen sei. Er meinte, er würde bei unserem Bischof vorsprechen und ihn um Rat fragen.

Nach der Besprechung mit ihm, rief mein Onkel mich zu sich: "Mein Junge, ich habe mit dem verehrten Herrn Bischof gesprochen. Er ist der Meinung, dass du dem Orden der Hospitaliter beitreten sollst. Er kenne den Komtur sehr gut und würde sich für dich einsetzen."

So wurde ich im Jahre des Herren 1222 Novize im Orden der Hospitaliter. Ich wurde dort zu einem Ritterbruder ausgebildet. Im Sommer des Jahres 1231, nachdem ich meine Schwertleite empfangen hatte, wurde ich mit einiger meiner Mitbrüder nach Outremer entsandt, um den neuen Burgvogt von Krak des Chevaliers auf der Reise zu beschützen. Die Reise war schon recht beschwerlich. Wir ritten nach Pisa, wo wir eine Passage nach Tripolis buchten. Durch die Herbststürme zu segeln war eine Erfahrung, die ich mir hätte sparen können...

In Tripolis verblieben wird noch einige Tage, bis wir unseren Weg nach Nordosten fortsetzen. Nur wenige Meilen vor Krak des Chevaliers, gerieten wir in einen Hinterhalt. Rund 50 Mamelucken überfielen uns. Während der ersten überraschenden Angriffswelle, wurden einige unserer Soldaten tödlich verletzt.

Aber glücklicher Weise wendete sich das Blatt, als ein Entsatztrupp unserer Ritterbrüder von Krak des Chevaliers uns zur Hilfe eilte. Rücken an Rücken kämpfte ich mit meinem zukünftigen Freund Alexander von Eben. Gemeinsam, mit den verbleibenden Brüdern, schlugen wir die Mamelucken in die Flucht.

1243 wurde ich zusammen mit Alexander von Eben nach Acre versetzt, wo ich Reinârd von Benthin kennen lernte. Später bekamen wir dort, von unserem Großmeister den Auftrag, finanzielle Unstimmigkeiten in der svealändischen Komturei aufzuklären. So begaben wir uns auf die Reise zu den Svear.